OTTO SCHEUCH AM 14.08.1979 IN EINEM BRIEF AN KLAUS SCHEUCH
Ich halte zu den mitgenommenen Arbeiten noch ein paar klärende Worte für notwendig. 1) Keinesfalls bei der neuen Technik von „Knitterarbeiten“ sprechen, dass führt zu Missverständnissen und Voreingenommenheit. Es würde die gestalterische Arbeit verniedlichen. Dies ist außerdem in Wirklichkeit zeitraubender als die konventionellen Maltechniken. Bei der Bezeichnung „Knitterbilder etc.“ denkt jeder sofort an Knittertaktik, wo ja der Zufall Gestalter ist oder das Kunstgewerbliche dominiert. Der Knittereffekt bei meinen Arbeiten hat die Aufgabe eines spezifischen Malgrundes. Ich kam darauf wegen dem für mich vorteilhaften konzeptionslosem Beginnen, um damit a) Anregungen für neue Formen und Farbgestaltungen zu finden, b) das emotionale Fabulieren zu forcieren und somit auch von routinierter Malweise abzukommen und c) die formal-technische Aussage durch ein plastisches Element zu bereichern.
Die nach Bearbeitung des Bildträgers (Papier) entstehenden Knitterelemente sind also nur stimulierende Anregung, kaum ein Teilchen bleibt in den ursprünglichen Farben oder Formen. Deshalb lautet die richtige Bezeichnung im Rahmen von Malerei + Grafik: Guache-, Aquarell-, Acryl- (oder andere Farbtechnik) auf präpariertem Grund (meinetwegen auch Knittergrund). Das Glas gehört bei den Arbeiten als Abschluß, wie zum Beispiel der Schlussfirnis bei bestimmten Ölbildern. Auch bewahrt man sie besser stehend anstatt aufeinanderliegend auf. -
Beispiele für Bilder mit dieser Technik sind:
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Ausklingende Felslandschaft |